Gartensternwarte am Salzmarkt
 

3.4.2021 Heute wird die Höherlegung des Daches der Sternwarte in Angriff genommen. So kann ich sicherstellen, dass das geparkte Teleskop nicht mit dem Dach kollidiert. Außerdem war die alte Führung doch recht schwergängig, weshalb ich auch kugelgelagerte Rollen verwenden möchte. Für die Rollen verwende ich Laufrollen von alten Inlineskatern.
Die Demontage der alten Rollen ist recht aufwendig, die hatte ich für die Ewigkeit projektiert...
Nach erfolgtem Umbau ist das Dach um 7 Zentimeter höher gesetzt und kann jetzt ohne Probleme zurück geschoben werden.
Jetzt muss nur noch eine Abdichtung des großen Spalts zwischen Wand und Dach angefertigt werden. Das wird wegen Corona etwas dauern, da die Baumärkte nicht zugänglich sind.


die fertig montierten Rollen

19.2.2016 - Am Anfang war der Pfirsichbaum. Als die Entscheidung fiel, ihn zu fällen, reifte die Überlegung doch im Garten eine Sternwarte zu bauen. Zunächst dachte ich an einen komplett abfahrbaren Schutzbau, dann landete ich bei einem Geräteschuppen aus dem Baumarkt. Vorteile sind das unauffällige Aussehen, das sich einigermaßen harmonisch in den Garten einfügt. Im Bauhaus finde ich ein geeignetes Häuschen, bekomme sogar schon vorab eine Bauzeichnung und kann planen.
Das Dach werde ich auf leichte Schienen setzen, die im Trockenbau verwendet werden, im zugefahrenen Zustand gibt es eine massive Sturmsicherung. Die Blechschienen haben den Vorteil, dass das Laufgestell recht einfach gehalten werden kann.
Am 19.2.2016 fange ich mit dem Fundament an. Als Erstes wird der Pfirsichbaum ausgegraben, dann entstehen die Schalungen der Streifenfundamente aus den Brettern der ehemaligen Kellerabdeckung unseres Hauses.
Ich fange noch an, die äußeren Schalungen einzusetzen, nach der Buddelei bin ich ziemlich geschafft.
Eine ganze Weile beschäftigt mich die Frage, welcher Beton verwendet werden soll. Zunächst favorisiere ich Fertigbeton. Dann lese ich, dass auch dieser nochmals gemischt werden und vorher mit dem Wasser angerührt werden muss. Da ist der Weg zum klassischen Ansatz mit Zement und Kies nicht mehr weit. Entscheidend ist der Preis. Die komplette Ladung, etwa 1,5 m³ kostet mit Fertigbeton fast 400,- €, klassisch angesetzt deutlich unter 100,-€. So steht also Betonmischen wie anno dunnemals wieder auf dem Plan. Mein Rücken freut sich schon. Per aspera ad astra.

 


erstes Ausrichten der äußeren Schalungen

20.2.2016 - Früh um kurz nach 8 Uhr bin ich beim Baustoffhandel in Mittenwalde, um einen Hänger voll Kies zu holen. 7,fuffzig € ist ein guter Preis, wenn ich da an den Fertigbeton denke

Betonmischen wie früher, muss hier an alte Zeiten denken, als meine erste Sternwarte entstand. Es funktioniert und ist effektiv.

Meine Tochter hilft nach Kräften mit, den Beton in die Schalung zu füllen. Während dessen hebe ich das zweite Streifenfundament mit der Kinderschaufel auf frostsichere 80 cm aus.

Später bekomme ich Hilfe von Wolfgang, Betonmischen ist ihm nicht fremd, er macht selbstständig weiter, während ich ein paar Anker für das erste Streifenfundament improvisiere. Alte Scharniere müssen dafür herhalten, denn 4,99 € für fertige Balkenschuhe sind mir einfach zu heftig. Ich brauche 12 Stück. Mittags kommt die versprochene Regenfront. Wir hören auf, aber immerhin ist das erste von vier Fundamenten fertig. Ich messe nochmals nach, alles stimmt. Ich habe mich inzwischen entschieden, für die Fernrohrsäule kein separates Fundament herzustellen, sie wird auf den beiden mittleren Streifenfundamenten ruhen. Es soll auch kein Meridiankreis äußerster Genauigkeit werden... Vielleicht nehme ich Anfangs auch nur meine Holzsäule.

Am frühen Nachmittag hört der Regen auf. Wir fahren in den Baumarkt nach Mahlow, um den Gräteschuppen "Mikka" zu holen. Ich kann noch den Preis von 2015 aushandeln, bloß das Verladen auf den Hänger wird noch eine kleine Geduldsprobe. Abends, wieder im leichten Regen, lade ich den Bretterhaufen ab und verstaue ihn in der Garage. Es lässt mir dann keine Ruhe und ich fange an, dass Dachteil zu montieren, um eine Vorstellung von dem bevorstehenden Umbau zu bekommen. Morgen werde ich die Bude provisorisch im Carport aufstellen, um eine Vorstellung zu bekommen, vie ich die Dachmechanik konstruieren kann. Vier Rollen habe ich schon mal vom Baumarkt mitgebracht.

21.2. - Es regnet, am Fundament ist Nichts zu machen. Ich räume also erst einmal die Garage auf. Bei der Gelegenheit wird das Häuschen im Carport provisorisch zusammengesteckt. Zum Einen bekomme ich dadurch Platz, zum Anderen natürlich Ideen, wie das Dach gestaltet werden muss. Glücklicherweise passt es hinein, auch selbst, wenn Das Dach auf Rollen gelagert sein wird. Es sind Rollen mit etwa 40mm Durchmesser und einer Kunststofflauffläche. 
An der rechten Seite oben ist schon die erste Profilleiste zu sehen, die ich aus den alten Brettern vom Bau gefräst habe. Ging einigermaßen gut, muss nur noch gehobelt werden. Es soll ein gerader Abschluss, eine Art Ringanker werden, in dem auch die Laufschienen sitzen werden. Somit muss an der Originalkonstruktion nicht so viel geändert werden.

Mittlerweile ist der Ringanker komplett und es kann eine Stellprobe geben. Der Newton passt gut und selbst mit der Stehleiter finde ich noch Platz um visuell im Zenit beobachten zu können.

Der 150/1200 Refraktor ist das Ende der Fahnenstange. In verschiedenen Positionen ist der Abstand Okular zur Wand schon bescheiden. Es ist aber noch sehr gut zu handhaben. Werde aber in jedem Falle sehr aufpassen müssen, wenn das Dach geöffnet und geschlossen werden soll. Vielleicht baue ich doch noch eine Klappe an der Südwand. Die Laufschienen werden aus 50 mm Leisten bestehen, die ich oben mit einem einseitig abgewinkelten Blech abdecken will. Das soll als Führung genügen und verhindern, dass sich irgendwo Wasser sammelt.

22.2. Es regnet in Strömen. Zunächst geht es in den Baumarkt, Leisten für die Führung der Laufrollen, Schrauben, allerlei Kleinkram und ein Elektrohobel. Die Konstruktion der Laufrollen und deren Führung geht intuitiv vonstatten.


Zusammenbau der Rollenführung mit Firstelement.

Erster Zusammenbau der Dachmechanik

Laufschiene fertig bearbeitet

Erster Aufbau des Daches

Detail am Eingang

Fräsen und Hobeln einer Leiste. Es gibt jede Menge Späne und Dreck, aber mittlerweile habe ich die Technik ganz gut im Griff.

23.2.2016 - Das Wetter ist gut, es gibt keinen Frost und so können die nächsten Fundamente angelegt werden. Zusammen mit Wolfgang geht es 9 Uhr los. Ich buddele, Wolfgang macht die Mischung. Es läuft gut, wir bekommen zwei Streifen fertig. Den Dritten können wir noch nicht anfangen, da das Erdreich zwischen den Fundamenten nachgeben würde.


Vorbereitung der Schalung

Frostschutz
 

24.2.2016 - Es regnet, draußen geht nichts. Nachmittags baue ich aus der Verpackung der Hütte die Abschlüsse des Daches vorn und hinten. Bei dieser Gelegenheit darf ich wieder fräsen und hobeln.


hinterer Abschluss

vorderer Abschluss mit Endanschlag

25.2.2016 Heute ist Frost und Schneetreiben, nichts zum draußen arbeiten.

26.2.2016 Bin heute mit der Sternwarte deutlich weitergekommen, konnte das Dach schon mal komplett abfahren. Zunächst wieder viel Holzarbeit, dann die Herausforderung das Gestell mit dem Gebäude zu verbinden und so auszurichten, dass das Dach ohne zu klemmen auch leicht läuft. Nach einigen Zweifeln an meiner Konstruktion läuft es dann doch perfekt. Hatte den Untergrund im Carport als völlig eben angenommen, was offensichtlich nicht der Fall ist.

Blick nach Norden bei abgefahrenem Dach. Die Schienen sind zwei Meter lang, länger wollte ich sie aus Stabilitätsgründen nicht machen. Die kleine Sichteinschränkung stört mich aber nicht.

Tragrahmen für das abgefahrene Dach

27.2.2016 Heute soll das Fundament endlich fertig werden, ich kann jetzt den letzten Streifen ausheben, ohne alles Andere zum Einsturz zu bringen. Vorher demontiere ich wieder den Laufrahmen der Sternwarte, um wieder Platz im Carport zu haben. Scheibenkratzen macht frühmorgens nicht wirklich Spaß. Gegen 17 Uhr ist dann alles erledigt. Insgesamt habe ich etwa 3 - 3,5 Tonnen an Erdreich und Beton bewegt und bin müde und zufrieden, dass jetzt endlich die Buddelei vorbei ist - fast, denn die Säule und die Stützen des Laufrahmens kommen auch noch dran...


rückwärtige Ansicht

Frontansicht

5.3.2016 - Es geht wieder weiter, ich will das Dach komplettieren. Vor dem Aufnageln der Bretter muss sichergestellt sein, dass der Rahmen rechtwinklig ist. Dann wird er mit einer Strebe stabilisiert und es kann los gehen.

der Anfang

fast fertig

 

Das Dach steht, ist allerdings zu groß für die Tür zum Garten...
Muss sehen, ob ich es über den Garten vom Nachbarn transportieren kann.

13.3.2016 Nach einigen Vorbereitungen geht es weiter. Für die Säule habe ich ein 200 KG Rohr besorgt. Das Fundament der Säule bohre ich mit dem alten Erdbohrer vor, es soll nicht an die Fundamentstreifen der Hütte heranreichen. Es wird einen Meter tief, aber nur etwa 35 cm im Durchmesser, damit aber sicher ausreichend. Bei der alten Säule musste ich feststellen, dass der Kubikmeter Beton nicht viel an Schwingungsschutz brachte, denn wenn ein LKW die Paul-Gerhardt-Str. entlangfährt, erzittert die Säule deutlich.

Die Aufnahme der Montierung entsteht nach einiger Überlegung aus M12 Gewindestangen und Abstandhaltern aus meinem alten Kistensperrholz. So kann sich nichts verschieben und ich habe einen vernünftigen Abschluss der Säule.

Bis hier reicht der Beton, eine Schippe fehlt...

Abschlussdeckel der Säule

Die äußeren Fundamentschalungen sind jetzt weg, nächstes Wochenende kann vielleicht mit der Aufstellung der Hütte angefangen werden.

18.3. Freitag, jetzt kommt der Rest der Schalung weg und der Umzug der Sternwarte in den Garten kann starten. Jetzt werden die Wände aufgestellt.

fast das letzte mal buddeln...

19.3. der Rohbau steht bereits, jetzt kann das Dach aufgesetzt werden.

Das Dach wird über die Straße in den Garten gefahren, da es montiert nicht durch die Tür in der Scheune gepasst hätte.

Vor der Einfahrt des Nachbarn

Es könnte Richtfest gefeiert werden...
Erster "Regentest" - es bleibt alles dicht.
Sturm- und Dachsicherung aus einem "Kreuzgehänge". Das eignet sich gut und erspart eine Menge Arbeit, denn dieser Punkt hat mich eine Weile beschäftigt.
Hochgeklappte Sturmsicherung.

Aufsetzen der Montierung. Jetzt bestätigt sich, was ich geahnt hatte. Die Säule ist etwas zu lang! Zum Glück hatte beim Befüllen der Beton nicht gereicht, so dass ich jetzt 7cm vom KG Rohr abschneiden kann. Allerdings muss ich auch die Stehbolzen kürzen. Jetzt passt es nahezu perfekt. Selbst der 150er Refraktor passt, muss aber exakt ausgerichtet werden, wenn das Dach darüber fahren soll, ohne anzustoßen.

Ausrichten und Befestigen der Laufschienen für das Dach

24.3.2016 - Erste Beobachtungen unter dem Dach. Es ist sehr angenehm, das Dach nicht vollständig abfahren zu müssen, da deutlich weniger Luftfeuchte auf mich herab fällt. Durch die recht hohen Wände wird das störende Licht der umliegenden Fenster und insbesondere der Kirchturmuhr sehr gut abgehalten. Es ist eine völlig neue Qualität der Beobachtung!

Erster Beobachtungsabend...

Jupiter mit dem 80/1200, es war Hochnebel und die Belichtungszeit 0,125 Sekunden, dennoch ein brauchbares Bild für den ersten Abend in der neuen Sternwarte. Anschließend zog es sich zu.

 
 Jupiteraufnahmen
 
 Sonnenbeobachtung
 

 3.4.2016 - Das Dach ist jetzt mit Schindeln gedeckt. Allerdings ist dadurch das Gewicht deutlich gestiegen, was das Aufschieben etwas erschwert. Muss über eine zusätzliche Führung nachdenken.

 

 Der 150/1200 Refraktor in der eingerichteten Sternwarte. Neben der Dachdeckung gibt es jetzt auch einen Laminatfußboden. Die Stromversorgung erfolgt noch über ein Verlängerungskabel, das Netzwerk wird über Powerline realisiert, was ausgesprochen gut funktioniert.

 7.10.2018 - Die Sternwarte wir heute gestrichen - wenigstens die Südseite. Nach gut zwei Jahren hat der Anstrich doch ganz schön gelitten. Die alte Farbe ich noch vorhanden und lässt sich aufrühren, also geht es los.

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